Pferd auf Schloss Hof |
1725 Kauf und Errichtung von Schloss Hof unter Prinz Eugen v. Savoyen, Bestand von etwa 300 Pferden in den Stallungen Süd und Nord. 1755 Kaiserin Maria Theresia erwirbt Schloss Hof und damit das wohl prächtigste Schloss das die Habsburger am Lande besitzen, Sitz „tausendfältiger Freuden und Lieblingspalast des Hofes“. Mit „fast anderthalb hundert Personen“ erfolgte der Erstbesuch vom 8. – 22. Juli 1755, darunter: 25 Reitpferde, 28 Postillionspferde, 8 Pirutschpferde, 2 Staphedpferde und 62 Landgutscherpferde, 1 Heubinder, 1 Schmied, 1 Leibpostillion, 1 Futtermeister, 4 Postillions, 25 Reitknechte. 1788 Kaiser Josef II richtet auf Schloss Hof das Beschäler-Department ein. Die Hengste wurden auf Schloss Hof und einige auch im nahe gelegenen Schloss Eckartsau untergebracht. Dieses Beschälerdepartment – anfangs unter Commando von Rittmeister Benings – verblieb bis zum Jahr 1857 mit zwei Unterbrechungen, wo es im Zuge der französischen Kriege kurzfristig nach Ungarn bzw. einmal kurzfristig nach Mistelbach ausgelagert werden musste. 1857 Verlegung der Schloss Hofer Staatshengste nach Stadl-Lambach (heute Stadl-Paura, das nach wie vor Pferdezentrum ist) 1899 K. u. k. Militär- Reit- und Fahrlehrer-Institut für die Artillerie- und Traintruppe, zur Auswahl stand Salzburg, Totis und Schloss Hof. Letzteres bekam nach umfassenden Renovierungen und dem Bau von zwei Winterreitschulen „von 80 Schritten Länge und 35 Schritten Breite“ zusätzlicher Stalllungen, einen Pferde- Marode- und ein Contumaz-Stall sowie einer modernst ausgestatteten Beschlagschmied den Zuschlag. Insgesamt wurden 208 Pferdestände eingerichtet. 1918 Ende der Monarchie, bis 1945 bleibt jedoch Schloss Hof „Pferdezentrum“ in Form einer Remontenanstalt zur Ausbildung von Junghengsten. 80iger Jahre Im Meierhof von Schloss Hof werden kurzfristig die Stallungen und Koppeln für die Spanische Hofreitschule saniert und adaptiert (Quarantänestation) 2003 Regierungsbeschluss zur Renovierung und Wiederherstellung von Schloss Hof mit der Gründung der „Marchfeldschlösser Revitalisierungs- und BetriebsgesmbH“ 2004 kommen die ersten Pferde wieder nach Schloss Hof (Noriker, Gidran, Nonius, Shaghya) 2005 Schwerpunktsetzung auf die Noriker(farbzucht) 2007 Gründung des Reit- und Fahrverein Schloss Hof“ |
Schloss Hof – Geschichte:Über mehr als 50 Hektar erstreckt sich im Osten Niederösterreichs das Areal von Schloss Hof. Das prächtige Ensemble aus hochherrschaftlichem Wohngebäude, kunstvollem Terrassengarten und idyllischem Gutshof wurde in den späten 1720er-Jahren als repräsentativer Land- und Jagdsitz für Prinz Eugen von Savoyen angelegt. Architekt Johann Lucas von Hildebrandt konnte dabei ungehemmt aus dem Vollen schöpfen – schließlich war sein Auftraggeber nicht nur einer der erfolgreichsten Feldherren, sondern auch einer der wohlhabendsten Männer seiner Zeit. Hunderte Arbeiter, Tagelöhner, Handwerker und Gärtner wurden engagiert, um in jahrelangem Dauereinsatz Hildebrandts Pläne zu verwirklichen. Als die Arbeiten um 1730 im Großen und Ganzen abgeschlossen waren, hatte eines der eindrucksvollsten Gesamtkunstwerke des europäischen Barock konkrete Gestalt angenommen.Im Besitz der Habsburger Die einzigartige Schönheit von Schloss Hof verfehlte ihre Wirkung auch auf Maria Theresia nicht. 1755 erwarb die Monarchin das Anwesen von den Erben Eugens und machte es ihrem Gemahl zum Geschenk. Der neue Besitzer wusste die noble Gabe auch angemessen zu würdigen. Bis zu seinem Tod 1765 verbrachte Kaiser Franz Stephan jedes Jahr zwischen Frühling und Spätherbst viele Wochen auf Schloss Hof, um auf einsamen Pirschgängen oder im engen Familienkreis mit Maria Theresia und der großen Kinderschar „die Seele von der Last des Herrschens zu erleichtern“, wie es auf einer Inschrift an der Gartenseite der Schlossfassade heißt. Probleme ergaben sich mitunter allerdings bei der Unterbringung des Hofstaats. Denn selbst bei ganz privaten Aufenthalten auf dem Landsitz mussten nach den strengen Regeln des Wiener Hofzeremoniells fast 200 Bedienstete das Regentenpaar umsorgen. Um diesem Platzmangel Abhilfe zu schaffen, entschloss sich die mittlerweile verwitwete Maria Theresia um 1770, das Gebäude um eine Etage aufstocken zu lassen. Im Zuge dieser Arbeiten stattete der kaiserliche Hofarchitekt Franz Anton Hillebrandt auch die Fassade und die Innenräume dem Zeitgeschmack entsprechend mit reichem klassizistischem Dekor aus. Er gab damit Schloss Hof im Wesentlichen sein heutiges Erscheinungsbild. Ausbildungsstätte der k.k. ArmeeDie nächsten Generationen habsburgischer Kaiser und Erzherzöge zeigten kaum noch Interesse an ihrer Marchfelder Sommerresidenz und überließen sie zunehmend den Einflüssen der Natur. Als Kaiser Franz Joseph die Anlage gegen Ende des 19. Jahrhunderts zur militärischen Ausbildungsstätte umwidmete, verlosch der ohnehin schon schwer ramponierte imperiale Glanz fast ganz. Zusätzlich zu Wind, Wetter und wucherndem Unkraut war das barocke Gesamtkunstwerk nun auch noch der wenig schonenden Behandlung durch die kaiserlichen Soldaten ausgesetzt, die sich samt ihren Rössern hier einquartierten. Immerhin war der Kaiser umsichtig – oder sparsam – genug gewesen, das gesamte Mobiliar vorher abtransportieren zu lassen. 200 Wagen mit Einrichtungs- und Kunstgegenständen rollten damals in die kaiserlichen Depots nach Wien und bildeten in den kommenden zwei Jahrzehnten einen reichen Fundus für die Ausstattung anderer kaiserlicher Schlösser. |
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Vom Verfall bedrohtNach dem Ende der Donaumonarchie nützte auch die Republik die kostbaren Bestände zur repräsentativen Ausstattung von Regierungsgebäuden und Botschaften im In- und Ausland. Für Schloss Hof selbst änderten die politischen Umbrüche wenig. Es blieb unter Militärverwaltung, lediglich die Uniformen der Soldaten wechselten. Nach der k.k. Kavallerie zog österreichisches Bundesheer ein, dann die deutsche Wehrmacht und 1945 schließlich Besatzungssoldaten der Roten Armee, die das Schloss für zehn Jahre in Beschlag nahmen. Die weithin erkennbaren Wunden, die Desinteresse, zweckentfremdete Nutzung und nicht zuletzt zwei Weltkriege dem Schloss geschlagen hatten, konnten auch nach 1955 vorerst nur unzureichend geschlossen werden. Zwar fehlte es für eine vollständige Sanierung weder an guten Ideen noch an gutem Willen, wohl aber an finanziellen Mitteln. Alle drei Komponenten fanden erst 2002 zusammen, als eine eigens zu diesem Zweck gegründete Gesellschaft mit der Revitalisierung des kostbaren Kulturerbes beauftragt wurde. Zu neuem GlanzIm Mai 2005 waren die Restaurierungsarbeiten so weit abgeschlossen, dass das Ensemble wieder für Besucher geöffnet werden konnte. Österreichs größte Schlossanlage auf dem Lande hatte ihren alten Glanz, ihre ursprüngliche Würde und ihre einstige Bestimmung als Ort prachtvoll inszenierter Feste wieder zurückerhalten. Als authentischer Schauplatz fürstlich barocker Lebensart steht es nunmehr allen Zeitreisenden offen, die die Welt von Prinz Eugen und Kaiserin Maria Theresia erlebnisreich, angenehm unmuseal und in all ihrem faszinierenden Facettenreichtum erkunden wollen. Quelle: www.schlosshof.at |
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Der Garten – Geschichte:Die außerordentliche Pracht von Schloss Hof wird zu keinem geringen Teil von seinem Garten bestimmt, der in beeindruckender Weitläufigkeit über sieben Terrassen zur March hin absteigt. Nur wenige barocke Gärten in Europa konnten sich an Pracht und Eleganz mit jenem messen, der für Prinz Eugen um Schloss Hof angelegt wurde. Die schöpferische Kraft der Natur und virtuoser menschlicher Gestaltungswille verbanden sich darin zu einem Werk von vollendeter Schönheit und Harmonie. Neuerschaffung nach den historischen QuellenMit Hilfe historischer Pläne, alter Gemälde und anhand von Expertisen der versiertesten Landschaftsarchäologen konnte die im Lauf der Zeit allmählich verschwundene Pracht inzwischen weitgehend wieder hergestellt werden: |
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Der Meierhof – Geschichte:Gemeinsam mit Schloss Hof hatte Prinz Eugen auch ein Konvolut an landwirtschaftlichen Nutzflächen, Stallungen, Wohnhäusern und Werkstätten erworben. Den Umbau der Wirtschaftsgebäude legte er wie die Gestaltung des Schlossgebäudes in die Hände des Star-Architekten Lucas von Hildebrandt, was der barocken Gepflogenheit entsprach, auch die Errichtung und Adaptierung derartiger Zweckbauten von renommierten Kräften ausführen zu lassen. Mit mehr als fünf Hektar zählt das Ensemble aus Wirtschaftsgebäuden, Weiden, Stallungen und landwirtschaftlichen Nutzflächen zu den größten barocken Anlagen dieser Art in Europa. Freuden des Landlebens Heute kann sich der Besucher in diesem Bereich von Schloss Hof am beschaulichen Landleben erfreuen, im Gasthaus „Zum weißen Pfau" einkehren und einer Vielzahl seltener und liebenswerter Tiere begegnen. Zur vielfältigen Fauna gesellt sich auf dem Gutshof eine ebensolche Flora. Wie schon zu Prinz Eugens Zeiten sind am Meierhof eine Reihe von Gärten angelegt, die heute aber nicht mehr nur Nutzzwecken gewidmet sind, sondern vor allem zur Freude des Betrachters und zur Erhaltung einer regionalen Gartenkultur sowie selten gewordener Gemüsesorten, Beeren und Kräuter |
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